Warum kompostierbare Produkte auch ins Wohnzimmer gehören können

„Kompostierbar? Dann kann ich den Topf ja nicht auf den Tisch stellen!“

Solche Aussagen hören wir immer wieder, wenn es um biologisch abbaubare Produkte wie Pflanztöpfe geht. Doch dieser weit verbreitete Irrglaube führt dazu, dass viele Menschen Biokunststoffen skeptisch gegenüberstehen – völlig zu Unrecht. In diesem Beitrag klären wir auf, was biologisch abbaubare Materialien wirklich leisten, warum sie nicht „von selbst zerfallen“ und weshalb sie sogar bestens für den Einsatz in Innenräumen geeignet sind.

Was bedeutet „biologisch abbaubar“ eigentlich?

Ein biologisch abbaubares Material ist so konzipiert, dass es sich unter bestimmten Bedingungen durch natürliche Prozesse in seine Grundbausteine – Wasser, CO₂ und Biomasse – zersetzen kann. Das geschieht durch die Wirkung von Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen. Wichtig ist jedoch: Der Abbau erfolgt nur, wenn auch die richtigen Umweltbedingungen gegeben sind.

Diese Bedingungen sind für die biologische Abbaubarkeit notwendig:

  • Höhre Temperaturen

  • Hohe Luftfeuchtigkeit

  • Sauerstoffzufuhr

  • Mikroorganismen in ausreichender Menge

Solche Bedingungen herrschen nicht vollständig in Ihrem Wohnzimmer oder Vorratsschrank, sondern typischerweise in industriellen Kompostieranlagen oder über lange Zeiträume im Erdreich. Das bedeutet: Ein biologisch abbaubarer Pflanztopf bleibt bei normaler Nutzung noch lange stabil – oft sogar über Jahre hinweg.

Ein Erfahrungsbeispiel aus der Praxis

Vor etwa drei Jahren haben wir eine Zimmerpflanze in einen biologisch abbaubaren Pflanztopf gesetzt – gefertigt aus unserem GC green, bestehend aus Bio-PBS und natürlichen Füllstoffen wie Sonnenblumenkernschalen. Der Topf ist heute immer noch größtenteils intakt.
Lediglich an den Stellen, wo die Wurzeln der Pflanze stark gewachsen sind, zeigt der Topf Veränderungen. Und das ist kein Nachteil – im Gegenteil: Es zeigt, dass das Material „mitarbeitet“ und den Bedürfnissen der Pflanze nachgibt. 

Der NATURALpot sitzt mit der Pflanze in einem Übertopf und ist regelmäßiger Wässerung und der Erde der Pflanze ausgesetzt. So sind hier schon einige Bedingungen für die Zersetzung gegeben, jedoch braucht es so doch eine Weile, bis der Topf in seinen Eigenschaften komplett zersetzt wird. Man könnte es auch als Zeichen sehen, die Pflanze in einen größeren Topf zu setzen, der bestenfalls wieder biologisch abbaubar ist.

Kompostierbare Töpfe brauchen ihre Zeit um vollständig abgebaut zu werden.

Ähnlich verhält sich die Pflanze übrigens auch in einem PP Topf. Die Wurzeln wachsen durch die Löcher am Boden des Topfes. Um die Pflanze umzutopfen ist ein Wurzelschaden in einem PP Topf kaum zu vermeiden. Nach drei Jahren würde die Pflanze in einem PP Topf feststecken und müsste mühsam herausgeschnitten werden. Umso besser also, einen Biotopf einzusetzen, der selbst Personen mit einem nicht ganz so grünen Daumen zeigt, dass die Pflanze mehr Platz braucht.

PP Pflanztopf

Was passiert am Ende der Lebensdauer?

Ist der Topf irgendwann beschädigt oder wird die Pflanze umgetopft, ergeben sich zwei nachhaltige Entsorgungswege:

  1. Erdabbau – falls die Bedingungen stimmen (z. B. im Gartenkompost oder in industriellen Anlagen), kann der Topf vollständig zersetzen und wird zu wertvollem Humus. Beim Umtopfen kann der Topf einfach mit der Pflanze in einen größeren Topf gesetzt werden.

  2. Restmüll – auch kein Problem. Denn im Restmüll werden viele Abfälle thermisch verwertet. Dabei kann aus dem biobasierten Material grüne Energie gewonnen werden – ein klarer Vorteil gegenüber fossilen Kunststoffen, die keinen nachwachsenden Ursprung haben.

Fossil war gestern – Zukunft ist biobasiert und biologisch abbaubar

Biologisch abbaubare Kunststoffe bieten eine echte Alternative zu erdölbasierten Materialien, ohne dabei Kompromisse bei Qualität oder Funktionalität einzugehen. Sie vereinen:

  • Ressourcenschonung durch Einsatz nachwachsender Rohstoffe

  • Zukunftsfähigkeit durch Kreislaufwirtschaft und CO₂-Reduktion

  • Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten, vom Pflanztopf bis zum Haushaltsprodukt

Viele Menschen schrecken noch zurück, weil sie denken, ein kompostierbarer Gegenstand sei automatisch instabil. Dieses Missverständnis hindert uns daran, die Chancen dieser innovativen Materialien zu nutzen. Dabei wird die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten in den kommenden Jahren weiter wachsen – und mit ihr das Angebot an leistungsfähigen Biokunststoffen.

Vertrauen Sie auf die neue Generation von Biokunststoffen

Biologisch abbaubare Pflanztöpfe und andere Produkte aus Biokunststoff sind alltagstauglich, langlebig und nachhaltig. Sie können ganz normal verwendet werden – im Innen- wie im Außenbereich. Und am Lebensende bieten sie ökologisch sinnvolle Entsorgungsoptionen, die weit über das hinausgehen, was fossile Kunststoffe leisten können.

Es ist Zeit umzudenken. Biokunststoffe sind keine Kompromisslösung – sie sind die bessere Lösung.

Josephine Donner

Melden Sie sich gerne bei unserer Mitarbeiterin Josephine Donner für weitere Informationen!

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